LKH Hochsteiermark stĂ€rkt Robotik-Chirurgie: Zweites âDa Vinciâ-System setzt neue MaĂstĂ€be fĂŒr PrĂ€zision und Versorgung
Vor fast genau drei Jahren setzte das LKH Hochsteiermark am Standort Leoben einen Meilenstein in der steirischen Gesundheitsversorgung, indem es als erstes Haus der SteiermĂ€rkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) einen OP-Roboter namens âDa Vinciâ einfĂŒhrte. Um der steigenden Nachfrage nach roboterassistierten, minimalinvasiven âKnopflochâ-Eingriffen gerecht zu werden, ist seit April ein zweiter âDa Vinciâ am Standort Leoben im Einsatz. Bisher wurden dort fast 1000 roboterunterstĂŒtzte Operationen durchgefĂŒhrt.
Es war eine SĂŒdösterreich-Premiere, als am 15. Juni 2021 das LKH Hochsteiermark am Standort Leoben als erstes Krankenhaus in der Steiermark und in KĂ€rnten mittels Roboter-Chirurgie operiert hat. Zum Einsatz kommt der âDa Vinciâ seither in den Bereichen der Urologie, Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Die Zahl der roboterassistierten Operationen nimmt stetig zu. Allein im Jahr 2023 wurden am Standort Leoben insgesamt 382 Eingriffe verzeichnet â rund ein Drittel mehr als im Jahr davor.
Die roboterassistierten Operationen werden unter anderem bei onkologischen Indikationen wie Prostatakarzinomen oder Karzinomen im Rachenbereich, bei GebĂ€rmutterentfernungen und in der Viszeral- und Adipositaschirurgie angewendet. Durch den Einsatz des zweiten âDa Vinciâ-Roboters am Standort Leoben wird nicht nur die Versorgung in den unterschiedlichen operativen Fachdisziplinen optimiert, sondern es profitieren auch immer mehr Patient*innen von dieser hochmodernen Technologie. âWir schaffen damit ein zusĂ€tzliches Angebot fĂŒr die Patientinnen und Patienten, die dadurch rascher zu Terminen und schneller zu Behandlungen kommen. Damit können wir Wartezeiten fĂŒr wichtige, hochprĂ€zise Eingriffe verkĂŒrzenâ, betont Dr. Karlheinz KornhĂ€usl, Landesrat fĂŒr Gesundheit, Pflege und Sport.
Investition in topmoderne Operationstechnik
Klubobmann Hannes Schwarz ergĂ€nzt: âDie Erweiterung der Roboter-Chirurgie in Leoben ist ein wichtiger Fortschritt fĂŒr die Gesundheitsversorgung in der Steiermark. Der Einsatz modernster Technologien ermöglicht es uns, die QualitĂ€t und Effizienz medizinischer Eingriffe zu steigern, was sowohl Patient*innen als auch Ărzt*innen zugutekommt. Dieses Projekt ist ein Zeichen dafĂŒr, wie durch gezielte Investitionen in Technologie und Infrastruktur nachhaltige Verbesserungen im Gesundheitssystem erreicht werden können.â
Mag. DDr. Ulf Drabek, MSc MBA, KAGes-Vorstand fĂŒr Finanzen und Technik: âMit der Implementierung eines zweiten âDa Vinciâ-Systems am LKH Hochsteiermark etabliert sich der Standort Leoben nun mitunter als Zentrum fĂŒr Roboter-Chirurgie und ist richtungsweisend fĂŒr die kontinuierliche Verbesserung der Operationstechnik. PrĂ€zise Sensoren, Feinmechanik und 3D-Bildverarbeitung bieten beispiellose Genauigkeit bei chirurgischen Eingriffen.â
Vorteile fĂŒr Patient*innen und Ărzt*innen
Vorteile bringt die neuartige Operationseinheit, die aus einer Steuerkonsole, einer Robotik-Einheit mit vier Armen und einer Zentraleinheit fĂŒr die Steuerung der dreidimensionalen Kamera besteht, sowohl fĂŒr Patient*innen als auch fĂŒr Chirurg*innen. âDurch die PrĂ€zision und StabilitĂ€t der Roboterarme, die bessere Sicht und die entspannte Arbeitshaltung an der Konsole können komplexe und auch lange Eingriffe mit höchster Genauigkeit durchgefĂŒhrt werden. Die Patient*innen profitieren von einem geringeren Schmerzmittelbedarf nach der Operation, kleineren Narben, weniger Blutverlust und einer deutlich schnelleren Genesungâ, so KAGes-Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. h.c. Gerhard Stark.
FĂŒr die vier AbteilungsvorstĂ€nde erleichtert sich durch die Integration der robotischen âDa Vinciâ-Systeme der Arbeitsalltag im Operationssaal: âDie 360-Grad-Beweglichkeit der robotischen Arme ermöglicht uns eine prĂ€zisere und effizientere DurchfĂŒhrung von Eingriffen. Der Roboter ergĂ€nzt somit die menschliche Expertise und trĂ€gt als unterstĂŒtzendes Instrument zur Weiterentwicklung minimalinvasiver Verfahren beiâ, darĂŒber sind sich Prim. Dr. Thomas Alber (Abteilung fĂŒr Urologie), Prim. Dr. Thomas AigmĂŒller (Abteilung fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe), Prim. Dr. Mihael Rudes (Abteilung fĂŒr Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten) und Prim. Dr. Rudolf Schrittwieser (Abteilung fĂŒr Allgemein- und Viszeralchirurgie) einig.
Erfolgskomponenten hinter den Kulissen
Die erfolgreiche Integration der beiden OP-Roboter erfordert eine exakte Planung und ausgefeilte Logistik. Am Standort Leoben wurde schon vor mehr als zehn Jahren ein professionelles OP-Management eingefĂŒhrt. âUnser Team hat mit viel Engagement und Einsatz daran gearbeitet, dass auch âDa Vinci 2â nahtlos in unserem OP-Alltag integriert werden konnteâ, erklĂ€rt OP-Manager Christoph Schmidt-Kloiber. âDurch gute Planung und eine klare Organisationsstruktur können wir sicherstellen, dass eine maximale Anzahl an Patient*innen kĂŒnftig von den HochprĂ€zisions-Eingriffen mit dem Roboter profitiert.â
Daten & Fakten zu den Kosten:
- Der âDa Vinciâ wird angemietet. Die Kosten dafĂŒr belaufen sich auf 63.790 Euro pro Quartal.
- Hinzu kommen 221.000 Euro fĂŒr bauliche und medizintechnische MaĂnahmen. FĂŒr die Inbetriebnahme des âDa Vinciâ sind meist bauliche Adaptierungen notwendig â der Boden muss immerhin das Gewicht des Roboters von fast einer Tonne sehr punktuell tragen können.
- FĂŒr die speziellen Einwegprodukte, die fĂŒr eine robotergestĂŒtzte Operation benötigt werden, fallen pro Eingriff etwa 900 Euro an.
SteiermÀrkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
Ărztliche Direktion LKH Hochsteiermark
Tel.: +43 (3842) 401 2431